Willkommen in Kroatien

Als Europaer sind wir es wohl nicht mehr gewohnt Grenzen korrekt zu ueberqueren. Diesen Eindruck mussten jedenfalls zwei Grenzbeamtinnen und ein Grenzbeamter bekommen (immer schoen politisch korrekt gendern) als Wolfgang und ich versuchten ihre Grenze zu passieren.

Wir waren zwei Tage am linken Donauunfer in Serbien unterwegs gewesen. Da der Donauradweg dort bisweilen einer ausgepraegten Buckelpiste glich auf der wir nur schwer voran kamen, beschlossen wir ans rechte Donauufer nach Kroatien zu fahren, um dort der Landstrasse zu folgen.

Also erstmal an die serbische Grenze fahren und auschecken. Paesse wieder einpacken. Dann ueber die Bruecke ans andere Donauufer fahren zum kroatischen Grenzposten. Da es bergab ging und ich den Schwung mitnehmen wollte, fuhr ich auf das vordere von zwei Grenzhaeuschen zu und Wolfgang hinterher. Wir schickten uns also an, einfach am ersten Haeuschen vorbei zu rollern, als hinter uns ein Ruf ertoente, der vermutlich so etwas wie Stopp bedeuten sollte. Ich griff sofort in die Bremsen und wollte mich gerade umdrehen als mir Wolfgang hintenrein rauschte, der sich ohne zu bremsen umgedreht hatte. Es machte Bumms, die Grenzbeamtin hob erschrocken die Haende zum Mund und es dauerte ein Weilchen bis wir alle (ihre Kollegin und ihr Kollege eingeschlossen) herzlich lachen mussten. Ich begruesste die Beamten mit einem formvollendeten Hello, here we are und Wolfgang fuegte noch We are Germans hinzu. Wir lachten noch eine Runde zusammen, zeigten unsere Paesse und fuhren weiter, nachdem wir ueberprueft hatten, dass auch alles heil geblieben war.

Kroatien begruesste uns erstmal mit einem kurzen Anstieg. Dann ging es bergab und wir stiessen wieder auf einen Grenzposten. Wir waren sehr verwirrt, da wir davon ausgingen den Rest des Tages in Kroatien zu verbringen. Aber es stellte sich heraus, dass wir schon wieder aus Kroatien hinaus fuhren, da sich die Grenzlinie von einem Donauufer zum anderen schlaengelt. Also wieder Paesse raus. Tschuess sagen. Paesse einpacken. Auf der anderen Seite Berg wieder hinauf zum serbischen Grenzposten fahren. Paesse wieder herausholen. Hallo sagen. Paesse wieder einpacken. Und wieder bergab fahren. Auf diese Weise bekommt man den Reisepass auch voll…